Die Dokumentation über büchel65 ist endlich fertig!
Unsere Blockadekampagne liegt nun schon eineinhalb Jahre zurück und jetzt ist die Dokumentation fertig und erhältlich.
Die Doku hat 56 Seiten und ist gefüllt mit Blockadeberichten, Portraits über beteiligte Menschen und Fotos von den Blockadetagen im Frühjahr 2015. Vor allem ist diese Dokumentation natürlich für die Menschen interessant, die dabei gewesen sind. Aber auch für andere ist es sicher spannend zu lesen, was vor dem Militärstützpunkt passiert ist und was das für die Friedens- und Umweltbewegung bedeutet.
Die Dokumentation ist im Rahmen eines FÖJ bei JANUN Lüneburg e.V. entstanden und wurde auch zum Teil über dieses Jugendumweltnetzwerk Niedersachsen finanziert. Der größten Teil der Druckkosten ist allerdings über Crowdfunding zusammengekommen.
Die Doku hat keinen festen Preis, wir würden uns über eine Spende freuen.
Bestellungen bitte an: doku.buechel65@buechel-atomwaffenfrei.de
büchel65 nach 65 Tagen beendet
Am 29.Mai 2015 endete um 24 Uhr die Blockadekampagne büchel65.
Die 18-stündige Abschlussblockade vor 7 Toren bildete einen eindrucksvollen Abschluss des Widerstandsfrühlings gegen die Atomwaffen in Büchel. Zwischen 60 und 70 AktivistInnen versammelten sich zum Teil schon um 6.15 Uhr am Fliegerhorst und blockierten entschlossen den morgendlichen Militärverkehr. Am zweiten Haupttor, dem Lutzerather Tor kam es sehr schnell zu Räumungen und immer wieder neuen Blockaden. Unter anderem wurde ein großer Militärtransporter mit Logistikcontainern an der Weiterfahrt gehindert, indem sich ein Aktivist unter das Fahrzeug setzte. Die Polizei reagierte mit Platzverweisen und zum Teil sofort mit Ingewahrsamnahmen.
Da die BlockiererInnen darauf vorbereitet waren und als Symbol dafür auch ihre Zahnbürsten deutlich sichtbar bei sich trugen, konnten die KriegsgegnerInnen ohne Angst ihre Blockaden fortsetzen.
Über den ganzen Tag kam es immer wieder zu langen Staus des Militärverkehrs. Die Polizei nahm 22 Menschen in Gewahrsam (evtl. auch noch mehr – wir recherchieren gerade).
Während der 65 Tage kam es an mehr als 30 Tagen zu Behinderungen im Ablauf der Militärroutine. An mehreren Tagen war das gesamte Gelände für 2 Stunden komplett dicht. Die Atomwaffen waren in diesen Stunden nicht
einsatzbereit.
Mehr als 450 AktivistInnen haben sich an der Aktion beteiligt. 35 Gruppen sind aus dem ganzen Bundesgebiet und Frankreich angereist.
Die Atomwaffen lagern noch in Büchel. Auch eine weltweite Ächtung ist noch nicht erreicht. Aber wenn sich immer wieder Menschen dem Wahnsinn in den Weg setzen, wird es uns irgendwann gelingen, ohne Atomwaffen zu leben.
Am 26. März startete büchel65 mit der Auftaktbkockade. Dazu die Pressemitteilung, Presseresonanz und Fotos.
65 Tage Blockaden des Atomwaffenstützpunktes Büchel.
Für den Abzug aller Atomwaffen aus Europa.
Viele unterschiedliche Gruppen leisten Zivilen Ungehorsam.
Gewaltfreier Widerstand: entschlossen – konsequent
wenn nötig bis in den Gerichtssaal und noch weiter…
Seit dem 26. März finden im Rahmen von büchel65 auf den Zufahrten zum Fliegerhorst in Büchel (Südeifel) gewaltfreie Sitzblockaden statt.
Bisher (Stand: 26. Mai) fanden an 29 Tagen Blockaden, teilweise zeitgleich an mehreren Toren, mit mehr als 350 Aktivist_innen statt.
Auf diesen Seiten gibt es aktuelle Fotos und eine kleine Auswahl der Presseresonanz.
Für den 29. Mai ist die Abschlussaktion geplant, und bis heute (28.05.) nachmittag ist noch Gelegenheit, sich zu beteiligen.
Bei Fragen bitte Kontakt aufnehmen, per Mail oder Telefon: 05841 96 12 70
Menschen, die sich an büchel65 beteiligen wollen oder ihre Solidarität bekunden wollen, haben bisher folgendes getan:
– Gruppen gebildet und einen Blockadetermin für sich reserviert
– anderen über büchel65 erzählt
– finanzielle Mitverantwortung durch Überweisung einer Spende übernommen
– Leser_innenbriefe an die Rheinzeitung ( ) geschrieben
– Die Dauerpräsenz nahe der Hauptzufahrt besucht. Wenn ihr sagt, dass ihr zu der angemeldeten Mahnwache (manche sagen auch Friedenscamp) wollt, muß die Polizei euch durchlassen. Ihr braucht dabei keine Personalien anzugeben. Es ist euer gutes Recht zu einer angemeldeten Versammlung zu gehen. Falls ihr einmal Schwierigkeiten haben solltet zu uns zu gelangen, ruft uns an: 05841/ 961270).
– büchel65-Postkarten zum Weiterverschicken bestellt
Wir freuen uns, wenn auch ihr unseren gewaltfreien Kampf für den Abzug der letzten Atomwaffen und für eine Ächtung weltweit unterstützt.
Klickt euch durch das Homepagemenü. Bei Fragen, ruft an oder mailt. Wir freuen uns auf Euch und eure Unterstützung!
65 Tage gewaltfreie Blockaden
26. März bis 29. Mai 2015
Atomwaffenstandort Büchel
(in der Südeifel zwischen Koblenz und Trier)
Mit Dir zusammen? Mitmachen!
Büchel blockieren – Zivilen Ungehorsam leisten
Atomwaffen sind in Deutschland immer noch Realität. Deshalb laden wir Gruppen, lokale Initiativen und Einzelne ein, ihren Widerstand gegen die Stationierung und Lagerung von Atomwaffen durch gewaltfreie Blockaden sichtbar zu machen. An möglichst vielen von 65 Tagen blockieren unterschiedliche Gruppen jeweils für einen Tag (gerne auch für länger) die Zufahrt(en) zum Fliegerhorst in Büchel.
Ihr reist am Vortag an und bereitet euch mit unserer Hilfe auf eure Aktion vor: Wieviele Tore wollen wir blockieren? Wie gestalten wir unsere Blockade? Wie verhalten wir uns bei einer möglichen Räumung?
Ihr übernachtet in einem Quartier in der Nähe (wir vermitteln gerne Unterkünfte) und am nächsten Morgen begleiten wir euch in die Aktion. Nach einer von euch bestimmten Zeit beendet ihr eure Blockade und wir runden den Aktionstag mit einer gemeinsamen Auswertung ab.
Alles was ihr braucht sind 2 Tage Zeit und Menschen, die ihr schon im Vorfeld begeistern könnt, mit euch zusammen zu blockieren. Wie wärs, wenn ihr eure Anti-Atom-Gruppe motiviert, eure attac-Ortsgruppe mitbringt, euren Geburtstag direkt vor dem Tor feiert?
Mit jeder Blockade bringen wir den reibungslosen Ablauf durcheinander. Und wir thematisieren immer wieder neu, dass die Atomwaffen hier lagern und auf ihren möglichen Einsatz warten.
Unsere Aktionsidee ist angelehnt an „faslane365“ und „gorleben365„. Im schottischen Faslane blockierten Aktivist_innen zwischen dem 1.10.2006 und dem 30.9.2007 die Trident-U-Boot-Atomwaffenbasis und im niedersächsischen Gorleben wurde zwischen dem 14.8.2011 und dem 13.8.2012 mit zahlreichen Blockaden der Baustellen-Verkehr zum atomaren Endlager-Bergwerk behindert.
Aktionsrahmen
Unter Zivilem Ungehorsam verstehen wir gewaltfreie Aktionen, bei denen wir uns nicht auf staatlich erlaubte Handlungen beschränken, sondern in besonnener Art und Weise bestimmte Verbote übertreten. Hierbei wird eine juristische Verfolgung wegen des Vorwurfs, eine Ordnungswidrigkeit oder eine Straftat begangen zu haben, riskiert oder sogar mit voller Absicht provoziert. Damit wird der Ernsthaftigkeit unseres Protests gegen skandalöse Zustände besonderer Nachdruck verliehen.
Wir werden dabei keine körperliche Gewalt gegen Personen anwenden oder androhen und auch niemanden beschimpfen, verhöhnen oder abwerten, sondern unser Gegenüber (Polizist_innen, Soldat_innen, Gegner_innen unserer Aktionen) als Menschen achten, auch wenn wir ihr Handeln und ihre Rolle kritisieren. Dies gilt auch für den Fall, dass es zu juristischen Verfahren in Folge unserer Aktionen kommen sollte: Wir wollen mit Staatsanwält_innen, Richter_innen etc. auch dann respektvoll umgehen, wenn wir sie als Repräsentant_innen eines von uns kritisierten politischen und juristischen Systems nicht akzeptieren können.
Gewaltfreies Verhalten ist eine glaubwürdige Einladung an unser Gegenüber, von seinen Möglichkeiten, Gewalt anzuwenden, keinen Gebrauch zu machen, sondern unser Anliegen wohlwollend zu betrachten. Gewaltfreies Verhalten unsererseits ist aber keine Garantie dafür, dass wir selbst keine Gewalt erleiden müssen. Wir wollen auch dann, wenn wir provoziert werden, keine Gegengewalt anwenden, sondern ruhig und besonnen bleiben.
Wir werden gewaltfrei die Zufahrt zum Atomwaffenstandort Büchel blockieren.
Atomwaffen abschaffen – Büchel schließen
Am 26. März 2010 forderte der Deutsche Bundestag mit großer Mehrheit die Bundesregierung dazu auf, sich in der NATO und direkt bei den USA für den Abzug der letzten noch auf deutschem Boden verbliebenen Atomwaffen einzusetzen. Diese vermutlich noch 20 US-Atombomben sind im Bundeswehr-Fliegerhorst Büchel gelagert und sollen im Ernstfall von deutschen Tornados im Rahmen der sogenannten „nuklearen Teilhabe“ zu ihren Zielen geflogen werden.
Jedoch haben sowohl die damalige Regierung von Union und FDP wie auch die heutige von Union und SPD versäumt, die Forderung nach dem Abzug der Bomben aus Büchel mit Nachdruck im NATO-Bündnis zu erheben. Im Gegenteil: Stillschweigend wurde nicht nur der Verbleib, sondern auch deren Austausch durch flexiblere und zielgenauere Atomwaffen gebilligt (sogenannte Modernisierung). Damit sollen sie bis 2050 einsatzbereit bleiben. Es entstehen die ersten atomaren Präzisionsbomben, die in Europa stationiert sind. Die neuen Waffen würden dadurch die Abrüstungsverhandlungen zwischen der NATO und Russland gefährden, Russland würde zurecht die Abrüstungsbereitschaft der NATO in Frage stellen und dies als Vorwand für eigene Modernisierung seines nuklearen Arsenals nutzen können.
Mit ihrer Zustimmung zu dieser „Modernisierung“ unterstützt die Bundesregierung eine neue Spirale der Aufrüstung anstatt sich für die endgültige Ächtung dieser Massenvernichtungswaffe einzusetzen. Und sie ignoriert damit den Willen der Bevölkerung, die sich mehrheitlich immer wieder gegen Atomwaffen auf deutschem Boden ausspricht. Die „Modernisierung“ verschlingt Milliarden Euros, die zur Lösung dringender Menschheitsprobleme gebraucht werden.
Atomwaffen produzieren unendliches Leid für Millionen Menschen, nicht erst, wenn sie, wie in Hiroshima und Nagasaki zur Explosion gebracht werden, sondern schon allein in ihrer Existenz und Produktion. Atomwaffen unterhalten die atomare Kette, die weltweit immer neue Strahlenopfer hervorbringt und menschliche Existenzen zerstört.
Der Internationale Gerichtshof in Den Haag hat 1996 – gegen den Willen der Atomwaffenstaaten – in einem Rechtsgutachten festgestellt, dass Atomwaffen nicht eingesetzt werden dürfen und auch nicht mit ihrem Einsatz gedroht werden darf. Gleichzeitig wurde ausdrücklich bekräftigt, dass der Atomwaffensperrvertrag von 1970 alle Staaten, die ihm beigetreten sind und die Atomwaffen besitzen, dazu verpflichtet, diese vollständig abzurüsten.
Unsere Antwort auf diese Entwicklung ist eine Intensivierung unserer Proteste und des Widerstandes direkt dort, wo diese hochgefährlichen Waffen lagern und deren Anwendung täglich geübt wird. Wie zuvor Mutlangen in den achtziger Jahren ist Büchel in der Eifel zu einem symbolischen Ort für den militärischen atomaren Wahnsinn geworden. Diesem Wahnsinn wollen wir unsere Forderungen nach bedingungsloser (nuklearer) Abrüstung und nach gewaltfreien Lösungen internationaler Konflikte entgegensetzen.
Wir machen Büchel zusammen mit euch zu einem Ort, der (später) als Symbol für erfolgreichen gewaltfreien Widerstand gegen Atomwaffen stehen wird.
Ende Mai endet die Überprüfungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag (NPT) in New York.
Wir machen Druck und blockieren 65 Tage bis zur internationalen Konferenz!
Kontakt: büchel65 Infotelefon: 05841/961270
Mail an ätt buechel-atomwaffenfrei punkt de